CCCXI.

1412, November 19. Tocznik.

König Wenzel befreit die Aebte und Voigte des Klosters vom Beisitze im Landgericht zu Frankenstein.

Wir Wenczlaw von gotes gnaden Romischer kunig zu allen czeiten merer des reichs und kunig zu Beheim bekennen und tun kunt offenlich mit disem brife allen denen, di in sehen oder horen lesen, das wir mit wolbedachtem mute und rechter wissen dem ersamen und geistlichen apte des closters zu Camencz, unserm liben andechtigen, dise besundere gnade getan haben und tun im die mit craft dicz brives und kuniglicher macht zu Beheim, das er und sein nachkomen epte zu Camencz und ire vogte des mitsiczens zu dem rechten und teydingen mit unsern mannen zu Frankenstein nu furbasmer ewiclichen uberhaben sein sollen und mit in zu zu den rechten und teydingen zu Frankenstein, als sie bis her zutun pflichtig gewesen sein, furbasmer nicht siczen bedurffen in kunfftigen czeiten, unschedlich doch uns und dem lande zu Frankenstein, an bern, geschossen, beten und allen andern mitleydungen, die er und seines closters guter von alders herzugeben und mitczuleyden pflichtig sein, die in allen iren crefften unvorrukt bleyben sollen. Und gebieten dorumb unserm howptman zu Glacze und zu Frankenstein, der nu ist oder in czeiten sein wirdet, unserm liben getrewen, ernstlich und vesticlich mit disem brive, das er den egenanten apte zu Camencz und alle seine nachkomen an den egenanten unsern gnaden nicht hindern noch irre(n), sunder dobey geruhlich bleyben lasse als lib im sey unsere swere ungnade zuvormeyden. Mit urkunt dicz brives versigelt mit unser kuniglichen maiestat insigel. Geben zum Tocznik nach Crists geburt virczehenhundert iar und dornach in dem czwelfften iare an sand Elzbethen tage, unser reiche des Behemischen in dem fumffczigisten und des Romischen in dem sibenunddreyssigisten iaren.
Ad mandatum domini regis Johannes de Bamberg.

Or. Perg. An einem Pergamentstreifen das beschädigte S. des Königs.

Codex Diplomaticus Silesiae, hrsg vom Vereine für Geschichte und Alterthum Schlesiens, Bd 10, Urkunden des Kloster Kamenz. Hrsg von Dr Paul Pfotenhauer, Breslau 1881.